ReVital Oberösterreich Tour – Gute Sachen. Gute Sache.

Was passiert mit Geräten, die zu schade für den Abfall sind?“ In Oberösterreich bekommen sie ein zweites Leben. Wie das funktioniert, haben sich die NÖ Umweltverbände bei der ReVital-Tour in Oberösterreich angesehen. Das ist Kreislaufwirtschaft zum Anfassen.
Am 19. August 2025 besichtigten die NÖ Umweltverbände gemeinsam mit den regionalen Abfallverbänden sowie niederösterreichischen sozialwirtschaftlichen Betrieben erneut das ReVital-Netzwerk in Oberösterreich. Im Fokus standen Kreislaufwirtschaft, gelebte Ressourcenschonung und innovative Konzepte zur Wiederverwendung gebrauchter Alltagsgegenstände.
Einblicke in die Praxis – Nachhaltigkeit live erleben
Die ReVital-Tour startete im ASZ ReVital Shop Wels Nord. Hier konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer vor Ort mitverfolgen, wie gebrauchte, aber noch funktionstüchtige Geräte und Gegenstände gesammelt, geprüft und direkt zum Verkauf aufbereitet werden. Besonders hervorzuheben ist die kundenfreundliche Integration des Shops in das Altstoffsammelzentrum: So können potenzielle Secondhand-Schätze direkt und ohne weite Wegstrecken weitervermittelt werden.
Im Anschluss folgte die Besichtigung des FAB Techno Teams, dem größten ReVital-Aufbereitungsbetriebes im Netzwerk. Dort erhielten die Beteiligten exklusive Einblicke in professionelle Aufbereitungsprozesse: vom fachgerechten Reparieren und Prüfen bis hin zur qualitätsgeprüften Wiedervermarktung. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter betonten auch die positive soziale Wirkung des Projekts, denn die Werkstätten bieten vielen Menschen in der Region wertvolle Arbeitsplätze.
Besonders innovativ präsentierte sich der dritte Programmpunkt: Der Volkshilfe ReVital Concept Store im Welas Park ist der erste ReVital-Shop in einem oberösterreichischen Einkaufszentrum. Mit moderner Präsentation und einer breiten Angebotspalette spricht er ein neues, junges Publikum an.
Aus abfallwirtschaftlicher Sicht bildete die Führung durch das moderne Abfalllogistikzentrum der O.Ö. Landes-Abfallverwertungsunternehmen GmbH (LAVU) einen Höhepunkt. Die Anlage fungiert als zentrale Drehscheibe für nachhaltige Entsorgung und führt sämtliche Abfälle aus den 162 oberösterreichischen Abfallsammelzentren zusammen. Den Abschluss bildeten ein intensiver Erfahrungsaustausch und eine Präsentation zum Aufbau des ReVital-Netzwerks in Oberösterreich. Im Dialog wurden Herausforderungen und Erfolge reflektiert und zahlreiche Impulse für die Weiterentwicklung vergleichbarer Projekte in Niederösterreich gewonnen.
Weichenstellung für die Kreislaufwirtschaft in NÖ: Gemeinsam mehr erreichen
In Niederösterreich entsteht derzeit ein flächendeckendes ReUse-Netzwerk – ein zukunftsweisendes Vorhaben, das den Weg in eine ressourcenschonende und sozial gerechte Zukunft ebnet. Grundlage dieses Projekts ist die enge Zusammenarbeit mit der bewährten oberösterreichischen Initiative „ReVital“, die seit 2009 erfolgreich vom Landesabfallverband Oberösterreich umgesetzt wird. Künftig sollen die Altstoff- und Wertstoffzentren in Niederösterreich flächendeckend mit Re‑Use-Sammelstellen ausgestattet werden. Damit können auch hierzulande noch brauchbare Gegenstände unkompliziert abgegeben werden und erhalten ein zweites Leben. Das geschulte Personal prüft die abgegebenen Waren anhand von Stoffdatenblättern auf ihre Wiederverwendbarkeit. Geeignete Stücke werden anschließend von sozialen und sozioökonomischen Partnerorganisationen abgeholt, aufbereitet und für den Wiederverkauf vorbereitet.

„Die Zusammenarbeit mit Oberösterreich zeigt uns, wie wertvoll Netzwerke sind. Das Wissen der Tour nehmen wir mit nach Niederösterreich und setzen es jetzt für unser eigenes ReUse-Netzwerk um“ erklärt Bgm. Roman Stachelberger, Vizepräsident der NÖ Umweltverbände, nach der Tour.
Zur Unterstützung dieses ambitionierten Vorhabens stellt das Land Niederösterreich attraktive Initialförderungen für engagierte Betriebe der Sozialwirtschaft bereit. Diese Förderungen sollen den Aufbau und Betrieb von ReUse-Strukturen erleichtern und dazu beitragen, soziale Beschäftigung und ökologische Verantwortung wirkungsvoll zu verbinden.
* Mitfinanziert durch die Abfallvermeidungs-Förderung der Sammel- und Verwertungssysteme für Verpackungen.